Farbharmonie im Staudenbeet contra „Blackboxgardening“

Da ich für meine Planungen ständig Pflanzen ausprobiere, beherbergt mein Garten viele verschiedene Stauden in nur wenigen Exemplaren. Eigentlich würde ich, um Ruhe und Harmonie in eine Staudenrabatte zu bringen, die Pflanzen in großen Gruppen setzen . Da dies aus Platzmangel bei mir nicht möglich ist, begann ich vor vielen Jahren, monochrome Rabatten, also einfarbige Staudenbeete anzulegen. Daraus wurde eine Leidenschaft und ein gut funktionierendes Gestaltungselement.
In meinem noch jungen Garten  lassen sich bereits einige meiner Ideen erkennen, obwohl noch  viele Pflanzen in und neue Beete umsiedeln werden.
Blaue Rabatte 682 - Kopie.JPGHier zB die blaue Rabatte, mit Iris ( Iris barbata und I. sibirica), Stochenschnäbeln, Veronica, Salbei, Amsonia und vielen anderen, die mich im   Mai so erfreut haben. Auch gut  zu erkennen , wie die kräftigen Farben mir entgegenkommen, die leichten, pastelligen Töne und das graue Laub der Artemisia nach hinten zu weichen scheinen.  Auf diese Weise kann ich  kleinen Beetflächen mehr Tiefe verleihen…wenn denn die Höhenstaffelung es zulässt.P6146826 - Kopie.JPG
In meiner noch jugendlichen Purpurrabatte  nähern wir uns ab Mai verstärkt dem Thema des Blackboxgardenings. (Sozusagen dem Überraschungsgärtnern…) Viele der Pflanzen hier sind kurzlebige Wanderer, lassen  sich schwer kontrollieren, säen sich in einer breiten Farbpalette aus. Im Mai blühten die Akeleien  in bunter Pracht von Rosa, Weinrot und Blau-Violett. Ich habe mich gefreut, sie beim Umzug auf den lehmigen Standort nicht verloren zu haben. Doch, wenn das Bild zu unruhig wird, oder sie andere Schätze bedrängen, müssen sie weichen…selektiv natürlich. Die Knautia-Knöpfchen (nur in diversen Purpurtönen)  muss ich dieses Jahr reduzieren. Sie erdrücken  die Phloxe. Die dunkele Wegmalve (Malva sylvestris mauretania) passt herrlich ins Bild und darf meist bleiben. Fingerhüte auch ein paar…
Der Schlafmohn, (Papaver somniferum) entwickelt sich zum Unkraut. Doch welche Exemplare soll ich stehen lassen?? Zur Blütezeit kommt dann die Überraschung: Dieses Jahr viele Exemplare in Knallrot (s. Hintergrund), nicht so schön….sie dürfen sich nicht versamen!

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Doch die Rotvioletten in der Morgensonne ,
passen  sich harmonisch ein in das Farbbild  und haben wie alle Mohne diese
Knitterseiden-Anmut, die mich immer wieder in fassungsloses Staunen versetzt.

Wenn nicht, oh Schreck, schon ein Großteil meines Speicherplatzes in der Mediathek verbraucht wäre, würde ich am liebsten gleich noch eine Mohnparade zusammenstellen. Ich muss leider die Fotos mehr komprimieren.
Kommt ihr in Euren Blogs mit dem Speicherplatz aus? Gern Kommentare dazu 🙂

 

Winterlinge , oder: Endlich Frühling!

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Schon seit 2 Wochen schaue ich morgens  als erstes  zum Standort der herrlichen Hemerocallis citrina (Taglilie zitronengelb, duftend). Denn dort müssen sie kommen, die Winterlinge. Zwischen den Wurzeln der Taglilie  zogen sie mit um vom Häuschengarten in unser neues Zuhause. Mit meinen Blicken zog ich sie dieses Jahr förmlich aus der Erde…so groß war die Sehnsucht nach dem ersten Fitzelchen Frühling.

Eranthis Hyemalis1324.JPGNoch nicht die ersehnten gelben Teppiche wie hier im Berggarten Hannover, doch sie sind der Mutmacher für mich.Ophio  u Eranthis226.JPGAm sensationellsten wirken sie zusammen mit meinem schwarzen Liebling, dem Schlangenbart (Ophiopogon planiscapus ‚Niger‘). Wenige Tage nach ihnen erblühen die Kollegen, als hätten sie einen Startschuss gehört:
P2275964.JPGDie Schneeglöckchen….P3035992.JPG
Der Winter-Duftschneeball (Viburnunm fragans), der diesen Winter seine Oktoberblüte einfach ausfallen ließ und deshalb jetzt besonders üppig ist.
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Die  heißgeliebte Lonicera purpusii, die ich meinem Schatz zum Geburtstag schenkte,  weil sie wahre Duftwolken verbreiten kann.
Und natürlich die Krokusse. Croc tomm bei Frost217.JPGIn meinem Garten waren die Ersten  bisher immer die Elfenkrokusse, die sich  herrlich ausbreiten, sodas ich sie gern für neue Kundengärten verwende.Es gibt sie in diversen Schattierungen des Violett bis Weiß. Die Bienen sind verrückt nach ihnen….wenn denn die Sonne scheint und sie sich öffnen.
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Doch es gibt noch Frühere ….Crocus sieberi mit seinem typischen gelben Hals.

Crocus  imperati soll schon im Januar blühen….er wäre einen Test wert.

Garten… der erste Sommer

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So sah unser neues Heim nebst Designergarten im April 2014 aus. Dieses Foto seh‘ ich mir immer wieder gern an, wenn ich verzweifelt bin, weil  das  Bauen in Haus und Garten neben der Arbeit her gar so  langsam geht….. Und dann kann  selbst ich unsere Fortschritte erkennen.

Hier nun der Anfang für Euch:

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In den ersten Wochen  bestand meine Gartenarbeit ausschließlich aus Mähen und endlosem Harken der verfilzten Wiese. An manchen Tagen war mir echt zu Heulen…2014-05-10 17.22.57.jpg
Dann  konnten endlich die großen Töpfe mit Stauden aus dem Häuschengarten (siehe hier Häuschen) einziehen. Mit meinen Pflanzenkindern um mich ging’s mir gleich viel besser.
P1110222.JPGDie ehemalige Badewanne wurde zur Regentonne. In Hintergrund die blühenden Staudentöpfe.P1110250.JPG
Fix musste  ein Kompost  aus ersten Gartenabfällen und Pferdemist angelegt werden.
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Und DIES wurde der Ersatz für die nicht vorhandene Dusche…
An der Westseite des Hauses ein Regentonnen-Tauchbecken ……
im Sommer kein Problem….
Dahinter mein goldener Pfeifenstrauch und die Funkien in Töpfen.

P9288790 Ausschnitt.jpgNach ein paar Tagen gemeinsamer Vermessungsarbeiten  nahm ich mir die Zeit, unsere  Ideen für den nördlichen Garten zu Papier zu bringen. Nach  der Zeit des  Stadtlebens wollten wir  einen großen Gemüsegarten, ein Treibhaus und um den kreisförmigen Rasen Staudenbeete mit schützender Rückendeckung aus Sträuchern.
Der auf dem Plan sichtbare quadratische Senkgarten im Rasen bleibt wohl erstmal eine Zukunftsspinnerei. Zur Zeit (Februar 2017) wachsen dort Grünkohl und Co.P1110256.JPG
Im August 2014 legte ich , nachdem wir den Sommer über hauptsächlich an der Dämmung der Nordfassade gearbeitet hatten, mein ERSTES Beet an: Die Purpurrabatte ! Jetzt fühlte sich das neue Grundstück  schon ein wenig nach Garten an.P1110423.JPG
Und so sah es dann im ersten Herbst aus: Wie ihr evtl erkennen könnt, hatte ich mich grabender Weise  von der Purpurrabatte (links) aus, Stück für Stück am Zaun nach rechts entlanggearbeitet . Zwar nur ein schmales Streifchen, dafür aber 2 Spaten tief gelockert und mit Sand und Kompost gemischt. Die Staudentöpfe auf der Folie waren schon deutlich dezimiert. Um profimäßig vorzugehen, hätte ich natürlich zuerst, Bäume und Sträucher,  also die „Gerüstbildner“oder die „Haupdarsteller auf der Gartenbühne“ pflanzen müssen. Aber dummer Weise  mussten die Stauden dringend in den Boden, um besser vor kommenden Frösten geschützt zu sein, und ich hatte noch wenig Zeit gehabt, über Bäume und Sträucher nachzudenken. Für viele Pflanzen gab es noch gar keine fertigen Beete. Soweit es schon Ideen gab,  steckte ich mit Eddingstift beschriftete Holzbrettchen als Platzhalter für die Gehölze in den Boden, damit ich später nicht all zu viele Stauden umpflanzen müsste…..Je näher der Winter rückte, desto hastiger stopfte ich Pflanzen in den Boden, teilweise auch im Topf, wenn klar war, das ihnen noch ein Umzug bevorstand.Schon seltsam: für meine Auftraggeber fertige ich liebevoll Pflanzpläne an und hier soetwas, tssss…
Genau so, wie es nicht hätte sein sollen. Aber… such is life.

Und fürs erste Jahr konnte ich wirklich zufrieden sein.

Haus und Garten bei unserer Ankunft

Nach dem Verlassen unseres üppigen Schrebergartens, siehe  Über mich, war der Neubeginn echt hart!

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Ein bisschen verloren fühlte ich mich angesichts des großen Nichts…..aber die Umgebung mit Pferde-und Kuhweiden und der Blick ins Leinetal war wunderschön…
Der „Garten“ beherbergte eine Große Tanne mit duftenden Nadeln (eine Küstentanne?), einen Winterschneeball, einen efeuüberwucherten, toten Apfelbaustumpf, einen schönen, aber nicht zu bändigenden, japanischen Knöterich und die Samen einer Tabakpflanze, die mich im ersten Sommer überraschte…
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Das Haus dagegen….
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war unsäglich hässlich, hatte aber Potential ….und es barg Überraschungen ….
mehr als erwartet. Die Lösung hieß „selbst bauen“.IMG_20140412_185600.jpg
Da unser neues Zuhause eine Weile unbewohnt gewesen war, hieß es nun, sich die Räume putzender Weise anzueignen. Dieses war der erste, einigermaßen nutzbare Raum.IMG-20140518-WA0006.jpg
Es folgte die Küche, provisorisch , für 2-3 Monate, dachten wir…… jetzt ( Januar 2017) sind es fast 3 Jahre, die wir im Zustand von …“Edelcamping“ leben.
Unser erstes Etappenziel,  „ein funktionierendes Bad“ wird in wenigen Wochen erreicht sein. Doch da alle Baumaßnahmen vernetzt sind , haben wir eigentlich die Hälfte des Hauses völlig entkernt und neu gebaut…doch darüber später mehr unter „Hausbau“.